Workshop Praxisteil: "Eine Weltreise"

Stellt euch vor, Ihr habt von euren Eltern zum Geburtstag ein Buch über die verschiedenen Länder auf dieser Erde bekommen. Darin sind Bilder von Tieren und Menschen, die ihr noch nie gesehen habt. Immer wieder schaut ihr euch die Bilder an und träumt davon, selbst einmal dort zu sein. Also beschließt ihr, eine Weltreise zu unternehmen, um alle diese Länder mit ihren Menschen und Tieren, die ihr so oft in dem Buch betrachtet habt, endlich mit eigenen Augen sehen zu können. Auf eurer Reise wollt ihr die erste Strecke mit dem Zug zurücklegen und fahrt in die Schweiz. Dort unternehmt ihr gleich am nächsten Tag eine große Bergtour. Weil ihr aber wenig trainiert seid, schafft ihr den Auf- und Abstieg nicht an einem Tag. Ihr müsst in einer Berghütte übernachten. Andere Bergwanderer sind auch da. Am Abend sitzt ihr gemütlich beisammen. Plötzlich ruft einer:

Wer hat nur den Keks aus der Dose geklaut?

Spielverlauf :

Die Mitspieler sitzen im Gesichtskreis und klatschen abwechselnd auf die Oberschenkel und die Hände. Der Keksklauer wird namentlich genannt, ..., er benennt seinerseits einen neuen Keksklauer.

Klatschvers:

    Wer hat nur den Keks aus der Dose geklaut?

    Wer ich?

    Ja du.

    Niemals.

    Wer dann?

    Der/Die X.

    Der/Die X hat den Keks aus der Dose geklaut.

    Wer ich? ..................

Am nächsten Morgen brecht ihr alle zusammen auf und steigt ab ins Tal. Von der Schweiz aus fahrt ihr mit dem Bus nach Spanien. Unterwegs steigt Charlie Chaplin zu. Ihr fragt ihn, was er da wolle ...

Charlie Chaplin ging nach Spanien :

Spielverlauf :

Die Mitspieler stehen im Gesichtskreis und klatschen abwechselnd gleichzeitig an die Hand des rechten und des linken Spielnachbarn, dann in die eigenen Hände, ... bei "Char-lie Chap-lin, das geht so" erst Zehen, dann Fersen auswärts drehen (Beine spreizen); in dieser Stellung die zweite Klatschrunde beginnen ...

Klatschvers :

    Char-lie Chap-lin fuhr nach Spa-nien,

    um drei Mäd-chen was zu sa-gen.

    Ers-te hieß Cha-cha-cha, (Po wackeln)

    zwei-te hieß O-la-la, (Hüftschwung)

    drit-te hieß A-me-ri-ka. (mit Händen Kreis beschreiben)

    Char-lie Chap-lin, das geht so :

    Char-lie Chap-lin...... (Fußschrägstellungen bis niemand mehr steht)

Von Spanien aus startet ihr mit einem Heißluftballon in Richtung Afrika. Eigentlich wollt ihr zu den Löwen und Tigern. Bei dem Ballon müsst ihr aufpassen, dass er nicht kaputt geht, da ihr ja über das Mittelmeer fliegt. Oh, welch ein Pech, euch geht das Gas aus- Nein, nicht über dem Mittelmeer. Ihr müsst irgendwo in Zentralafrika notlanden. Als ihr aussteigt, merkt ihr, dass ihr euch mitten unter einem unbekannten Volksstamm befindet. Die Menschen sind zwar sehr freundlich, benehmen sich aber doch etwas merkwürdig. Als ihr die jammernden, sich juckenden und verrenkenden Leute fragt, antworten sie: "Frau Said ist krank". Ihr wollt wissen: "Was hat sie denn?"

Das Spiel des Anders - Volksstammes: Frau Said ist krank

Spielverlauf: analog zu "Ich packe meinen Koffer". Die Mitspieler sitzen im Gesichtskreis. Der Spielleiter sagt "Frau Said ist krank". Sein linker Mitspieler fragt "Was hat sie denn?" Spielleiter benennt eine Krankheit mit deutlich sichtbarem Symptom (z. B. Windpocken). Alle jucken sich am ganzen Körper. Der nächste Spieler wiederholt die erste Krankheit in Wort und Geste (alle Mitspieler bewegen sich mit) und fügt eine weitere Krankheit mit skurrilem Symptom hinzu ...

Aber auch die Tiere zeigen Eigenheiten in ihren Gesichtszügen und ihrer Sprache. Ihr belauscht einen Storch und einen Frosch.

Ein Frosch hüpft zu einem Wasserloch (Froschsprung) und lässt aus seinem breitgezogenen Maul ein weithin vernehmliches "Quak-Quak" ertönen ( über die Zähne gezogene Lippen; sog. Opa- oder Zähne-versteck-Sprache). Kommt ein Storch vorbei (Storchengang) und fragt: "He Frosch, gibt es hier leckere Breitmaulfrösche?" Erschrocken zieht der Frosch eine spitze Schnute und kontert (sog. Schnutensprache): "Broitmaulfrösche? Dü gübts hür nücht" und springt geschwind davon (Froschsprung).

Ihr habt erst einmal genug von Afrika - es gibt ja noch soooo viele Länder zu sehen. Nun kauft ihr euch ein Schiff und wollt damit nach China reisen. Das ist ein langer, langer Seeweg. Schließlich geht ihr in Hongkong an Land. Lauter Wolkenkratzer! Hättet ihr euch doch einen Stadtplan gekauft! Natürlich verlauft ihr euch gnadenlos. Wie gut, dass ihr einen Freund habt, der euch um alle Hochhäuser herum lotst.

Hochhaus-Ausweichspiel :

Material: Bodenfliesen oder Zeitungspapier, Augenbinden

Spielverlauf: Die Hochhäuser werden im Raum verteilt. Die Spieler finden sich zu Paaren zusammen, wobei einer jeweils die Augen verbunden bekommt. Der Zweite muss den Blinden von einer Startlinie zum Ziel durch den Raum führen, wobei er nur mit Worten dirigieren darf. Stößt der Blinde trotzdem an ein `Hochhaus, ruft der Partner: aua!. Es können mehrere Paare gleichzeitig aktiv sein. Nach dem ersten Durchgang werden die Rollen getauscht.

Dann geht die Reise mit dem Fahrrad ein Stück landeinwärts. Hier kommt ihr in einen Ort, wo gerade ein großes Fest vorbereitet wird. In dem allgemeinen Durcheinander trefft ihr auf einen völlig verzweifelten Teehändler, dem die hastenden Menschen seinen Teestand umgeworfen haben. Teedosen und die Beschilderungen der verschiedenen Teesorten sind durcheinander geraten. Ihr helft ihm beim Sortieren, indem ihr die einzelnen Teesorten erschnuppert.

Teesorten-Schnupper-Spiel :

Material: Teesorten (nicht mehr als 5): z. B. Schwarzer Tee, Grüner Tee, Rotbushtee, Pfefferminztee; eventuell eine Kräutertee-Mischung

Spielverlauf: An 5 Teesorten schnuppern, sie bestimmen und auf die betreffenden Schilder mit den Begriffen stellen; zum Schluss Begriffe auf den Dosenböden vergleichen mit den Schildern.

Jetzt habt ihr genug von China und seinen vielen Menschen. Ihr wollt mal wieder etwas alleine sein und setzt mit eurem Schiff über in Richtung Amerika. Unterwegs taucht plötzlich ein seltsamer Schwarm Fische auf. Sie sind nackt, ganz ohne Schuppen. Ihr könnt sie klagen hören: AWo sind unsere Schuppen? Wir brauchen zum Schwimmen unsere Schuppen! Gebt uns unsere Schuppen zurück!

Ansaug-Spiel :

Material : Trinkhalme, bunte Papierschnipsel, Fischumrisse

Material : Trinkhalme, bunte Papierschnipsel, Fischumrisse

Spielverlauf: Die Mitspieler saugen einen bunten Papierschnipsel an und legen ihn auf einem Schuppenfeld des Fisches ab; den nächsten Papierschnipsel ansaugen ... ablegen.

Die nun wieder gesunden Fische schwimmen zu ihrem Schwarm zurück und husch, ist der ganze Spuk vorbei. Bald seid ihr an der Küste Nord-Amerikas, fahrt in Richtung Süden nach Mexiko, schlupft durch den Panama-Kanal nach Süd-Amerika. Ihr wollt den Amazonas mit dem Boot stromaufwärts befahren; hinein in den Urwald. Am Nachmittag sucht ihr einen Lagerplatz. Es ist schwül. Kaum habt ihr ein Zeltdach über eurem Kopf, geht auch schon ein Tropengewitter nieder. Ihr lauscht ängstlich, wie die Tropfen auf euer Zelt niederprasseln: Rasch hintereinander hört ihr pitsch, pitsch. Nach einer Weile lässt der Regen nach. Die Abstände zwischen den Tropfen werden länger: zögerlich hintereinander macht es patsch, patsch. Schließlich lugt schon wieder die Sonne hervor und verdampft die Feuchtigkeit. Aber im Urwald regnet es zweimal; erst vom Himmel und dann tropft es vom Blätterdach: plop, plop. Das erinnert euch an den Klopfvers.

Wenn der Regen tropft :

Spielverlauf :

    (kurz / kurz /kurz / kurz / lang)

    Wenn der Regen tropft,

    wenn er leise klopft,

    (kurz / kurz /kurz / kurz / lang / lang)

    spielt er einen klei-nen

    Rhythmus auf den Stei-nen

    (kurz / kurz /kurz / kurz / kurz/ kurz / lang)

    auf der Straße vor dem Haus.

    Plötzlich setzt der Regen aus.

    (kurz / kurz /kurz / kurz / lang / lang)

    Denn nun scheint die Son-ne

    auf die Regenton-ne.

Tja, jetzt ist eure Reise fast vorbei. Ihr seid in vielen Ländern gewesen, habt allerlei Abenteuer erlebt und begebt euch nun auf die Heimreise. Auf der letzten Etappe mit dem Zug gibt es zu wenige Sitzplätze. Da werden die Familien einfach jeweils auf einen Sitz übereinander gestapelt: Papa, Mutti, Sohn, Tochter (ev. Hund oder Kartze unter dem Sitz).

Spiel : Familie Mayer

Material : Namenskarten, Stühle

Spielverlauf : Das jeweilige Familienmitglied muss seine Familie (Maier, Meyer, Mair, Mayer ...) finden. Alle Mitglieder einer Familie setzen sich aufeinander auf nur einen Stuhl. Welche Familie zuerst richtig sitzt, hat gewonnen.


Ich danke allen TeilnehmerInnen des Workshops für die engagierte Mitarbeit. Ich danke auch der Fotografin für die vielen Fotos (Spiel: Frau Said ist krank) und hoffe auf die Veröffentlichung unserer skurrilen Bewegungen.

Eure Birgit Jackel

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